Heute vormittags steht noch eine Sarajewo-Stadtführung auf dem Programm. Wir erweitern bei kaltem regnerischen Wetter den Rundgang von gestern. Ich ergänze daher den gestrigen Blog-Eintrag und konzentriere mich in diesem Post gleich auf das Programm nach Sarajevo.
Wir nehmen vor dem Aufbruch zum Nachmittagsprogramm mit Theres&René im Café Vienna noch einen kurzen Lunch ein, dann geht’s um 13h ab Richtung Tuzla. Wir fahren durch eine Mittelgebirgslandschaft mit noch reichlicher Schneelage.
Wir kommen durch den Ort Olovo, wo - daher der Name - Blei gewonnen wird. Wir machen auf halbem Weg (nach 1 1/2 h) in Kladanj eine kurze Pause und kommen um 16:15h ins Hotel Mellain in Tuzla.
Dann folgt noch eine gute Stunde Tuzla-Führung:
Tuzla ist eine Industriestadt im Nordosten, Hauptstadt des bevölkerungsreichsten Kanton Tuzla . Diese Gegend war schon in der Jungsteinzeit besiedelt. Im Jahr 1463 wurde die Stadt von Osmanen eingenommen, der Name geht auf das türkische Wort für Salz (tuz) zurück. Der Boden unter der Stadt ist sehr salzhaltig mit vielen Hohlräumen, sodass die Stadt nach und nach immer wieder absackt und neu gebaut wird. Daher sind nur wenige Häuser älter als 100 Jahre alt.
Die Turalibeg Moschee: Hier wird die Absenkung sehr deutlich. Die restaurierte Moschee steht ca 1m unterhalb der Straße. Diese Moschee in Tuzla hat ein eigenes - in der islamischen Welt - seltenes Design:
Statt einer Kuppel hat das Dach die Form einer Pyramide. Auch nach der Renovierung behielt die Moschee ihre ursprüngliche Form mit modernen Stilelementen.
Eine Stelle im Park, in der unmittelbaren Nähe des Stadtzentrums, ist in den letzten Jahrzehnten immer tiefer abgesunken. In dieser Senke wurde im Sommer 2003 ein künstlicher Salzsee eröffnet, der als Freibad genutzt wird. Jetzt im Winter ist leider das Wasser ausgelassen
Er ist der einzige seiner Art in Europa und wurde im Eröffnungsjahr von mehr als 100.000 Besuchern genutzt. Außerdem wurde im Sommer 2004 im Stadtzentrum ein Salzplatz gebaut. In einer Ausstellung können Interessierte Gegenstände, die beim historischen Salzabbau benutzt wurden, besichtigen. Zudem ist der Salzplatz Schauplatz für aktuelle kulturelle Ereignisse wie Folklore- und Filmvorstellungen.
Am Platz der Freiheit, Trg Slobode, dem historischer Marktplatz der Stadt erkennt man die Auslaugung des Bodens. Sein Zentrum wird von einem schönen Springbrunnen mit Ornamenten geziert. Das Gebäude des früheren Salzhandelszentrums aus dem 19. Jh. - wie die übrigen, den Platz flankierenden Gebäude - schlichte Barock-Rekonstruktionen.
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Auch die quadratische Stadtmoschee Carsijska dzamija oder Hadzi Hasan-Moschee (1548) befindet sich auf dem Platz der Freiheit, Trg Slobode. Sie wurde mehrfach zerstört und wieder aufgebaut. Heutige Form aus dem Jahr 1871.
Die serbisch-orthodoxe Kirche der Heiligen Maria wurde 1882 errichtet. Zahlreiche Erhaltungs- und Sanierungsarbeiten (z. B. durch Luftkissen) konnten das Gebäude vor den Einsturzgefahren durch Bodensenkungen bewahren.
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