Freitag, 23. März 2018

Bosnien-Herzegowina

Unsere Osterreise führt uns heuer in der Karwoche mit Skybird unter der bewährten Reiseleitung von Peter Mallat nach Bosnien-Herzegowina

Bildergebnis für Bosnien Herzegowina

Bosnien und Herzegowina ist ein Bundesstaat. Er besteht geografisch aus der Region Bosnien im Norden, die rund 80 Prozent des Staatsgebiets einnimmt, und der kleineren Region Herzegowina im Süden. Politische Teilgebiete sind die Republika Srpska, die Föderation Bosnien und Herzegowina sowie der Distrikt Brčko als Sonderverwaltungsgebiet.



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Kurz zur Geschichte:
 

Früheste Ansiedlungen aus der Butmir-Kultur ab 5.500 vC in der Gegend um Sarajewo.
Dieses Gebiet ist durch Fremdherrschaft gekennzeichnet - hier trafen Orient und Okzident aufeinander, Ost- und Weströmisches Reich, Osmanen und Habsburger, Katholiken, Orthodoxe und Muslime.
Unter Ban Stjepan II. Kotromanić bildeten ab 1326 Bosnien und Hum (Herzegowina) erstmals eine politische Einheit. Sein Neffe Stjepan Tvrtko Kotromanić ließ sich 1377 zum König krönen. 
Ab Ende des 14. Jh. drangen immer wieder die Osmanen ein und schlugen im Juni 1389 in der Schlacht auf dem Amselfeld die Allianz zwischen den Serben unter dem Fürsten Lazar Hrebeljanović und den Bosniern unter König Tvrtko. Damit kündigte sich schon die baldige Vorherrschaft der Osmanen an. 1580 wurde schließlich Bosnien eine osmanische Provinz, damit setzte die Islamisierung der Bevölkerung ein. 
Architektonisch Highlights dieser Epoche:
  • Die Brücke über die Drina in Višegrad
  • Die Brücke von Mostar und 
  • Die Baščaršija in Sarajevo (1850 löste Sarajevo die Stadt Travnik als Hauptstadt ab.)
Im 17. Jh. militärische Konflikte mit Österreich-Umgarn, wobei Prinz Eugen 1697 bis Sarajevo vordrang und die Stadt niederbrannte.
Im Frieden von Passarowitz wurde 1718 die Nordgrenze Bosniens festgelegt und im Frieden von Belgrad 1793 jene im Süden, Westen und Osten. Grenzverläufe, die bis heute Bestand haben.
Nach Kriegen zwischen Serbien, Montenegro und Russlands gegen die Osmanen wurde 1878 am Berliner Kongress Bosnien und Herzegowina dem Osmanischen Reich einverleibt, aber deren Verwaltung Österreich- Ungarn unterstellt. Rascher wirtschaftlicher Aufschwung.
Damals: 43% Orthodoxe, 39% Muslime und 18% Katholiken. 


1908 Annexion Bosnien Herzegowinas durch die Donaumonarchie -  Verstoß gegen Berliner Vertrag - europaweite Krise - 28.6.1914 Attentat auf Thronfolger Franz Ferdinand durch bosnisch-serbischen Studenten Gavrilo Princip. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Bosnien und Herzegowina Teil des Königreichs Jugoslawien - einem südslawischen Vielvölkerstaat unter dem aus Serbien stammenden König Petar - I. (Petar Karađorđević) - mit erheblichen ethnischen und konfessionellen Spannungen. 1941 besetzten Deutschland und Italien Jugoslawien.


1945 befreiten die Partisanen unter Josip Broz Tito Sarajewo und brachten kurz darauf ganz Bosnien Herzegowina unter ihre Kontrolle. 
Am 29.11.1945 wurde die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien ausgerufen. Die von Serben, Muslimen und Kroaten bewohnte Teilrepublik Bosnien Herzegowina verfügte über eine eigene Verfassung und entwickelte sich rasch zum Standort der jugoslawischen Schwer- und Rüstungsindustrie.

Der Tod von Tito 1980 leitete den Zerfall Jugoslawiens durch politischen und wirtschaftlichen Niedergang und aufbrechende ethnische Konflikte ein.
Nach dem Fall des 'Eisernen Vorhangs' endete auch die Zeit des Kommunismus in Jugoslawien. 
1991 proklamierte Slowenien und Kroatien ihre Unabhängigkeit. Bosnien Herzegowina hielt 1992 eine Volksbefragung über die nationale Souveränität ab, die von den Serben boykottiert wurde. 17. April 1992 völkerrechtliche Anerkennung Bosnien Herzegowinas durch die EU
Die Folge war ein dreijähriger BürgerkriegDer Vertrag von Dayton 1995 beendete den Krieg und schuf einen einheitlichen, jedoch stark dezentralisierten (föderalistischen) Staat, mit dem „kompliziertestes Regierungssystem der Welt“, der sich immer wieder in politischen Krisen befindet.
Seit 1995 überwacht der Hohe Repräsentant für Bosnien und Herzegowina (Repräsentant der internationale Gemeinschaft in Form der Vereinten Natinen) gemäß der Resolution 1031 des UN-Sicherheitsrates gemeinsam mit dem ihm unterstellten Büro des Hohen Repräsentanten die Umsetzung der zivilen Aspekte des Dayton-Abkommens. Erster Repräsentant war der Schwede Carl Bild (1995-1997); von 18. August 1999 bis zum 26. Mai 2002 nahm der Österreicher Wolfgang Petritsch diese Funktion ein und seit 1. März 2009 nimmt der österreichische Diplomat Valentin Inzko dieses Amt ein.


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