Wir fahren - bei heute sehr schönem Wetter mit wenig Wolken und wärmeren Temperaturen - um 9:00h ab nach Travnik (deutsch veraltet Traunik), die Stadt liegt im Kanton Zentralbosnien ca. 100 km nordwestlich von Sarajevo im Lašva-Tal zwischen den Gebirgszügen Vlašić und Vranica und zählt etwa 57.000 Einwohner.
Die Stadt blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Sie gehörte zum mittelalterlichen bosnischen Staat, wovon die gut erhaltene Altstadt mit Festung Zeugnis ablegt. Sie wurde 1503 erstmals erwähnt, bereits zuvor bestand jedoch am selben Ort eine Wehranlage.
Im Jahr 1999 wurde die Festung renoviert: sie ist 130 m lang, 60 m breit und dient jetzt als Kulisse für kulturelle Veranstaltungen
Während der osmanischen Verwaltung war Travnik für 150 Jahre Residenzstadt eines Statthalters des Sultans. Die Stadt entwickelte sich zum bedeutendsten Handels- und Handwerkszentrum und ersten diplomatischen Mittelpunkt Bosniens. Das französische Konsulat wurde in Travnik im Jahre 1806 eröffnet und existierte bis zum Fall Napoleons I. im Jahr 1814. Da Österreich den Franzosen parieren wollte, begründete es 1807 ebenfalls ein Konsulat, welches bis zum Jahr 1821 bestand. Diese Epoche hat der gebürtige Travniker und Literatur-Nobelpreisträger Ivo Andrić in seinem Roman Wesire und Konsuln geschildert. Sein rekonstruiertes Haus
In diesem Haus ist Ivo Andrić im Jahr 1892 geboren. Er erhielt 1961 den Nobelpreis für Literatur und starb 1975
Travnik hat im wahrsten Sinne des Wortes zahlreiche Moscheen (Hasan-Aga-Moschee 1549/50, Hadži-Ali-Beg-Moschee 1757/58 und andere) wie ein Blick von der Festung zeigt, um nur 2 herauszugreifen
Besonders hervorzuheben ist die Bunte Moschee/Sulejmanija, sie wurde 1757 errichtet und ist eines der imposantesten Gotteshäuser der Stadt. Sie wurde 1815 durch ein Feuer stark beschädigt, aber nach den Originalplänen wieder rekonstruiert und mit bunten floralen Verzierungen bemalt. Der Gebetsraum befindet sich im 1.Stock, den in den Arkaden des Erdgeschosses befinden sich Geschäfte. Leider werden diese gerade renoviert, daher kann man sie nicht besuchen.
Travnik hat als einzige bosnische Stadt auch zwei Uhrtürme (Sahat Kula) aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Vor der Abfahrt genießen wir im Restaurant Ludmila noch einen bosnischen Kaffee mit herrlichen Baklavas
Wir fahren weiter über Prozor-Rama, im Tal der oberen Rama entlang des großen Stausees Ramsko jezero.
In Jablanica nehmen wir dann, obwohl heute Karfreitag ist, ein herrliches Mittagessen - allerdings erst um 15:30 h (einmalige Sättigung) ein: Lammstelze oder Forelle.
In Jablanica nehmen wir dann, obwohl heute Karfreitag ist, ein herrliches Mittagessen - allerdings erst um 15:30 h (einmalige Sättigung) ein: Lammstelze oder Forelle.
Die Stadt Jablanica und diese Gegend sind natürlich untrennbar mit dem Partisanenkrieg im 2. WK und die Schlacht an der Neretva 1943 eng verbunden; wir fahren also in das unmittelbar nach Jablanica gelegene Museum mit den Requisiten des Films „Die Schlacht an der Neretva“.
Schließlich fahren wir an dem größten Stausee Jablaničko jezero an der Neretva entlang nach Mostar in unser schönes Hotel Mepas für die nächsten 3 Nächte, wo wir um ca 18h ankommen
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